Die Bauweise mit Ziegel ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Bereits im alten Ägypten formte man aus Nilschlamm und Kamelmist Ziegeln und ließ diese in der Sonne trocknen. Im Laufe der Zeit wurde die Rezeptur noch optimiert und der Ziegel aus Lehm geformt. Nun konnten solide und sichere Häuser gebaut werden und man brannte und glasierte Ziegel. Manche Bauwerke aus dieser Zeit kann man heute noch bewundern: Das Ischtar-Tor von Babylon ist ein Paradebeispiel für massive Ziegel-Bauweise und wurde vor ca. 2.500 Jahren erbaut.

Klare Vorteile der Bauweise mit Ziegel:

1. Schallschutz:

Besonders in Ballungsräumen, wo Wohnraum an Wohnraum dicht aneinander liegen, ist Schallschutz ein großes Thema. Nicht jeder ist entzückt, wenn die Lieblingsmusik des Nachbarn mit 120 Dezibel aus den Lautsprechern donnert oder das Workout der Nachbarin in erster Linie aus Sprüngen besteht. Den besten Schallschutz liefern generell massive Bauteile mit einer hohen Rohdichte. Ein Ziegel hat eine hohe Rohdichte und kann auch bei eher dünnen Wänden den Schall gut dämmen. Zusätzlich bringt eine Entkoppelung der Bauteile, die den Schall in die Nebenräume übertragen können, die gewünschte Ruhe.

 

2. Angenehmes Wohnklima:

Eine Ziegelwand hat feuchtigkeitsregulierende und wärmespeichernde Eigenschaften. Bei richtigem Lüften (jeden Tag mindestens zweimal für 2-5 Minuten bei offenen Fenstern) ist Schimmel kein Thema. Dabei wird außerdem die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen reguliert. Die ideale Luftfeuchte liegt zwischen 35–70% und richtet sich nach der Feuchtigkeit der Außenluft. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Daher ist im Winter mit etwas mehr Luftfeuchtigkeit zu rechnen (45–65%), was sich bei der trockenen Heizungsluft in den kalten Wintermonaten als nützlich erweist.

Die thermische Speichermasse des Ziegels sorgt zusätzlich noch für ein angenehmes Wohnklima und man kann sogar die Außendämmung einsparen. Tonziegeln mit Luftkammern verringern den Wärmestrom vom warmen Innenraum in den kalten Außenbereich. Noch effektivere Dämmungseigenschaften bieten Ziegeln, deren Kammern mit Dämmstoffen wie Mineralwolle oder Holz gefüllt sind. Das freut das Geldbörserl und spart Heizkosten. Mit dem richtigen Ziegel bleibt es selbst bei brütender Hitze im Haus angenehm temperiert. Dank seiner hohen thermischen Speichermasse nimmt er die Wärme auf und gibt diese dann bei niedrigeren Temperaturen langsam ab.

 

3. Brandschutz:

Massivbauten aus Ziegel bieten ein hohes Maß an passiver Sicherheit im Brandfall. Der Ziegel an sich ist nicht brennbar und erfüllt die Anforderungen des Brandschutzes der Klasse A. Selbst dünne Ziegelwände gewährleisten bei einem Brand, dass das Gebäude mindestens 90 Minuten stehen bleibt. Verputzte Ziegelwände bestehen in erster Linie aus mineralischen Baustoffen, dabei entstehen im Falle eines Brandes keine giftigen Rauchgase und sie wirken einer Ausbreitung des Feuers entgegen.

 

4. Flexibel einsetzbar:

Bei der Planung und dem Hausbau erweist sich der Ziegel als flexibler Baustoff mit dem man fast jedes Projekt verwirklichen kann, unter Berücksichtigung der Statik. Wenn nach der Fertigstellung des Hauses doch noch eine Tür mehr eingezogen werden soll, dann ist auch das in der Regel kein Problem.

 

5. Nachhaltigkeit:

In Zukunft wird auch das Abtragen alter Häuser eine wesentliche Rolle spielen. Die Entsorgung von bedenklichen Stoffen ist aufwändig und mit hohen Kosten verbunden. Mit einem Ziegelhaus kann man sich dieses Geld sparen. Ein Mauerziegel besteht ausschließlich aus ökologischen Baustoffen mit herausragenden Eigenschaften. Nach einer langen Nutzungsphase – oft mehr als 100 Jahre – können Ziegel vollständig recycelt und schadstofffrei in den Naturkreislauf zurückgeführt werden. Der Abbruch wird normalerweise wieder verwertet.